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Biotechnologie-Offensive der Sächsischen Staatsregierung – Startsignal für die dynamische Entwicklung des Life-Science-Standortes Sachsen

Michael Kretschmer bei einer Rede. © TUD/Magdalena Gonciarz

Sachsen hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einem bedeutenden Life-Science-Standort entwickelt. Die Region zeichnet sich durch eine enge Verzahnung von Forschung, Industrie und Gesundheitswesen aus. Doch diese positive Entwicklung war kein Selbstläufer, sondern das Ergebnis einer klugen sächsischen Standortpolitik.

Dies sahen zunächst nicht alle so: Als die sächsische Staatsregierung 2000 die Biotechnologie-Offensive startete, gab es dafür viel Kritik. Das Unterfangen erschien aussichtslos – denn seinerzeit lag der Freistaat als Life-Sciences-Standort unter den 16 deutschen Bundesländern auf Rang 13. Die Visionäre um Kurt Biedenkopf erkannten die große Bedeutung und das enorme Potenzial der Biotechnologie. Doch zu groß erschien damals der Vorsprung anderer Regionen.

Vor 20 Jahren hat der Freistaat mit dem Start der Biotechnologie-Offensive den Grundstein für eine beeindruckende Erfolgsgeschichte gelegt. Dies hat entscheidend dabei geholfen, die Ansiedlung neuer Firmen voranzubringen und den Freistaat insgesamt als Wissenschaftsstandort zu stärken.

(Michael Kretschmer, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, im September 2020)

Die Life-Sciences-Strategie der sächsischen Staatsregierung hatte zunächst das Ziel, interdisziplinäre Cluster in Dresden und Leipzig aufzubauen, die Wissenschaft und Wirtschaft unter einem Dach vereinen. Sachsen investierte deshalb bis 2006 rund 200 Millionen Euro in den Bau der beiden großen Inkubatoren BioCity Leipzig und BioInnovationsZentrum (BioZ) Dresden sowie ihre gerätetechnische Erstausrüstung. An beiden Standorten wurden zudem jeweils sechs Professuren samt Nachwuchsforschergruppen eingerichtet und eine Reihe von Forschungsprojekten gezielt angeschoben.

Blick in das glasüberdachte Atrium des Bio City Campus
Bio City Campus Leipzig  © Biocity Campus

Erste Erfolge wurden bald sichtbar: Schon 2004 hatte sich die Anzahl der Biotechnologie-Unternehmen in Sachsen auf 53 verdoppelt, die Anzahl ihrer Mitarbeiter sogar verdreifacht. Mit 544 Millionen Euro Jahresumsatz in den Life-Sciences-Branchen rückte Sachsen im innerdeutschen Standort-Ranking auf Platz acht vor.

Mittlerweile treiben nicht nur die Hochschulen, sondern vor allem auch die Institute der Max-Planck-Gesellschaft, der Fraunhofer-Gesellschaft und andere renommierte Forschungseinrichtungen mit zahlreichen Start-ups die Entwicklung des Standortes voran. Dabei erweist sich aufgrund der hohen Dynamik insbesondere die leistungsstarke Grundlagenforschung als Wachstumsmotor. Räumliche Nähe und enge Vernetzung erleichtert sowohl Wissenstransfer als auch Personalgewinnung.

Von großer Bedeutung für das erfolgreiche Wachstum des Clusters ist außerdem nach wie vor die finanzielle und politische Unterstützung durch die sächsische Landesregierung. Sachsen hat seit dem Start der Biotechnologie-Offensive für die Entwicklung der Branche gut eine Milliarde Euro Fördermittel zur Verfügung gestellt. Dabei gab es große Unterstützung auch durch den Bund und die Europäischen Union.

Durch den Ausbau der Innovationszentren und der wissenschaftlichen Expertise konnte Sachsen als Biotech-Standort auch international auf sich aufmerksam machen. Das hat erfreuliche Auswirkungen: In den letzten Jahren ist es gelungen, verstärkt Investoren und internationale Biotechnologiefirmen zu gewinnen. Inzwischen gibt es im Freistaat mehr als 300 Unternehmen und Forschungseinrichtungen mit über 15.500 Beschäftigten und knapp zwei Milliarden Euro Jahresumsatz.

Besonderes Knowhow bietet Sachsen heute in den Themenfeldern Regenerative Medizin, Molekulares Bio-Engineering, Zell- und Gentherapie, Molekulardiagnostik, Bioinformatik, Digital Health und Telemedizin, Strahlentherapie und Biomaterialien. Einzigartig ist dabei die enge Verknüpfung von Life Sciences und Ingenieurwissenschaften.

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