KI-Forschung
KI-Forschung weiter stärken
Sachsen verfügt über eine leistungsfähige, technologiebezogene und anwendungsnahe Forschungslandschaft. Die hohe Leistungsfähigkeit ergibt sich vor allem aus einer ausgewogenen und gewachsenen Verteilung auf Universitäten, Fachhochschulen und außeruniversitäre Forschungsinstitute. Wie kaum ein anderes Bundesland hat der Freistaat Sachsen dadurch Möglichkeiten, KI von der Idee über Forschung und Entwicklung sowie Transfer bis hin zum wirtschaftlichen Erfolg zu unterstützen. Die hervorragenden Forschungsstrukturen im Freistaat wollen wir auch im Bereich KI weiter konsequent ausbauen und für neueste Entwicklungen öffnen.
Ob in Chemnitz, Zittau, Mittweida, Görlitz, Freiberg, Zwickau, Dresden oder Leipzig – die KI-Forschung in Sachsen findet an vielen Standorten mit unterschiedlichen Schwerpunkten statt. Neben technischen und technologischen Fragestellungen gewinnt auch die soziologische Begleitforschung an Bedeutung.
Unsere KI-Standorte werden künftig noch stärker Ergebnisse austauschen und Fragestellungen gemeinsam aus den verschiedenen Perspektiven betrachten. Trotz ihrer Fokussierung bleiben sie dabei flexibel, um Trends und Entwicklungen aufgreifen und bestimmen zu können. Sächsische Unternehmen, die selbst Forschung betreiben, werden bei den Planungen und Überlegungen einbezogen.
Innovationen ermöglichen
Forschungsschwerpunkte sind vor allem die Methodenentwicklung im Bereich Software, das Datenmanagement und die Datenanalyse sowie Hardware und neue Rechnerarchitekturen (HPC, Neuromorphic Computing, In-Memory-Computing). Weitere zentrale Themenfelder sind Robotik, Machine bzw. Deep Learning, neuronale Netze, Edge-KI, Mensch-Maschine-Interaktion und intelligente Sensorik.
Die Schwerpunkte bei den KI-Anwendungen sind Zukunftsfelder, die in Sachsens Innovationsstrategie bereits eine wichtige Rolle spielen. Dazu zählen insbesondere die Bereiche Gesundheit und Pharma, Mobilität und Energie sowie Klima und Umwelt bzw. Produktion. Hier wurden nicht nur international beachtete wissenschaftliche Expertisen aufgebaut und zusammengezogen, sondern es wurde auch die Anbindung an die Unternehmen gestärkt. Diese wollen wir künftig noch weiter intensivieren.
Den Technologievorsprung auf diesen starken sächsischen KI-Gebieten wollen wir weiter ausbauen und gleichzeitig auch auf neue Themenfelder und Fragestellungen ausdehnen. Dazu stehen mit unserer themenoffenen landeseigenen Forschungsförderung sowie mit der Forschungsförderung aus EFRE- und ESF-Mitteln (Nachwuchsforscherinnengruppen und -forschergruppen) sehr flexible und leistungsfähige Instrumente für Forschungseinrichtungen zur Verfügung. Diese Förderinstrumente können für alle Arten der Forschung, ob grundlagenorientiert oder anwendungsnah und somit auch in zunehmendem Umfang für die Unterstützung von KI-Projekten eingesetzt werden.
Innovationen entstehen heute überwiegend interdisziplinär, d. h. branchen- und technologieübergreifend. Der Einsatz von KI in unterschiedlichen Anwendungsfeldern ist dafür ein hervorragendes Beispiel. Im Zusammenspiel von Hardware, Software und spezifischem anwendungsbezogenem Wissen, beispielsweise aus dem Maschinenbau, der Produktionssteuerung oder der bildgebenden Diagnostik und der Medizin, können am Markt erfolgreiche Innovationen entstehen.
Unternehmen unterstützen wir daher technologie- und branchenoffen bei Forschung, Entwicklung und Innovation mit den vielfältigen Instrumenten der sächsischen Technologieförderung. Sie ist dadurch in besonderem Maße offen für völlig neue Technologien und Aktivitäten jenseits klassischer Branchenstrukturen. Die sächsischen Technologieförderprogramme stehen allen Unternehmen im Freistaat Sachsen offen, die neue Produkte und Verfahren erforschen und entwickeln oder erste Forschungs- und Entwicklungsarbeiten und Machbarkeitstests in Auftrag geben wollen. Auch die personelle Ausstattung der Unternehmen zur Durchführung von Forschung, Entwicklung und Innovation unterstützen wir mit der Technologieförderung.
Darüber hinaus bieten der Bund und die EU vielfältige themenoffene sowie -spezifische Programme an, die auch in Zukunft aktiv durch sächsische Unternehmen genutzt werden sollen.
Technologietransfer in Wirtschaft und Gesellschaft fördern
Dem Wissens- und Technologietransfer kommt eine besondere Bedeutung im Innovationsprozess zu. KI wird auch hier in Zukunft eine deutlich größere Rolle spielen. Unser Ziel ist es, den Transfer von Forschungsergebnissen in die Wirtschaft und in die Gesellschaft weiter zu verbessern.
Mit den sächsischen EFRE-Technologieförderprogrammen unterstützen wir deshalb den Wissens- und Technologietransfer in Unternehmen. Wir fördern Forschung und Entwicklung im Verbund mit Forschungseinrichtungen und anderen Unternehmen sowie die Förderung, den Erwerb und die Einführung von weltweit verfügbaren Technologieinnovationen in sächsischen KMU.
Mit der Validierungsförderung versetzen wir Wissenschaftseinrichtungen in die Lage, ihre Forschungsergebnisse bis zu dem Punkt weiter zu entwickeln, an dem die Chancen, das Risiko und die weiteren erforderlichen Aufwendungen hin zur Marktreife für Unternehmen einschätzbar sind.
Den Wissenstransfer über »Köpfe« unterstützen die Instrumente Innovationsassistent (Förderung der Einstellung hochqualifizierten Personals in KMU) und Transferassistent der ESF-Technologieförderung.
Für einen erfolgreichen Wissens- und Technologietransfer und künftige Innovationen müssen auch die anwendungsnahen Strukturen in unseren Forschungseinrichtungen und Hochschulen weiter ausgebaut werden. Mit für Kooperationen nutzbaren Laboren und Testfeldern, die den speziellen Anforderungen an KI-Anwendungen entsprechen, soll die Entwicklung beschleunigt werden. Der Aufbau soll zudem durch das Vorhalten moderner Forschungs-, Rechen- und Labortechnik sowie von Möglichkeiten zur Prototypen-Entwicklung und Testumgebungen begleitet werden.
Unterstützung für die KI-Gründerinnen- und KI-Gründerszene
Das Feld der KI entwickelt sich schnell. Kreativität und Geschwindigkeit von Start-ups sind deshalb ein wichtiger Faktor bei der Erschließung wirtschaftlicher Anwendungen der KI.
Zur Unterstützung von technologie- und wissensbasierten Unternehmensgründungen gibt es ein breites Spektrum an Fördermöglichkeiten. Dazu gehören die Innovationsplattform der futureSAX GmbH, die Gründerinnen- und Gründerinitiativen an sächsischen Hochschulen, das Technologiegründerstipendium, der InnoStartBonus die Gründungsberatung, die Förderung der Markteinführung innovativer Produkte mittels Zuschuss oder Darlehen, Gründungs- und Wachstumsfinanzierung (GuW) und das Risikokapitalangebot des Technologiegründerfonds »Sachsen+« (TGFS+), sowie Bürgschaften und Beteiligungen. Wir werden in den kommenden Jahren diese Instrumente fortführen und dabei die besonderen Bedarfe wissensbasierter Gründungen berücksichtigten. Ebenso werden wir die Förderung von Akzeleratoren sowie Business Angels weiter ausbauen.
Mit diesen Instrumenten ist der Freistaat Sachsen in der Start-up-Förderung gut aufgestellt, um das Wertschöpfungspotenzial der KI im Bereich der Unternehmensgründungen bestmöglich zu nutzen.
Heimatmarkt für neue KI-Anwendungen bieten
Die Einsatzmöglichkeiten neuer Technologien stimulieren die Erforschung und Entwicklung von deren Anwendung und beschleunigen ihre Marktreife und Verbreitung.
Deshalb möchten wir durch den verstärkten Einsatz von KI in staatsnahen Bereichen eine führende Rolle einnehmen und eine Hebelwirkung für die Entwicklung der sächsischen KI-Landschaft erzeugen. Gerade die öffentliche Verwaltung, das Gesundheitswesen oder Bereiche wie Verkehr und Sicherheit bieten KI-Anwendungen neue Marktchancen.
Wir werden die Beschaffung innovativer KI-Lösungen ermöglichen und fördern. Zusammen mit jungen sächsischen Unternehmen und Gründerinnen und Gründern werden wir KI-Lösungen für die öffentliche Verwaltung entwickeln und ihnen damit den Markteintritt erleichtern.
Zugleich eröffnen sich dadurch neue Chancen, die öffentliche Verwaltung zu modernisieren und ihre Effizienz zu steigern.