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Von der Elektrolyse bis zur Brennstoffzelle – Kompetenzen und Netzwerke aus Sachsen

Ein blauer PKW steht an einer Wasserstoff-Tankstelle. © HZwo e. V.

Wasserstoff kann und soll der Energieträger der Zukunft in Sachsen werden. Das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus fördert die dafür nötige Forschung. Mit der TU Chemnitz, den Fraunhofer-Instituten IWU und ENAS, dem Innovationscluster HZwo e. V. und einem breiten Bündnis aus Industrie, Wissenschaft, Verbänden und Weiterbildung ist am Standort Chemnitz bereits Exzellenz in der Wasserstoffforschung versammelt. Neben einer nachhaltigeren industriellen Produktion hin zu mehr Umweltfreundlichkeit und zu ganz neuen Produkten wird das ›HIC – Hydrogen and Mobility Innovation Center‹ zum wichtigen sächsischen Impulsgeber für Wasserstofftechnologien in Deutschland und darüber hinaus.

(Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow)

An sächsischen Hochschulen ist Wasserstoff schon seit Jahren ein Schwerpunktthema. Auch an außeruniversitären Forschungseinrichtungen wird seit vielen Jahren intensiv zu Wasserstofftechnologien und Brennstoffzellen geforscht. Die sächsischen Akteure, zu denen auch etliche Unternehmen gehören, sind vorwiegend im Umfeld von Leipzig, Dresden, Görlitz und Chemnitz ansässig.

Dabei geht es längst nicht mehr ausschließlich um Zukunftsvisionen, wie die Studie »Wertschöpfungspotenziale von Wasserstoff für Sachsen« aus dem Jahr 2021 zeigt: 34 Prozent der 70 befragten Unternehmen geben an, bereits Umsätze mit Wasserstoff- oder Brennstoffzellentechnologien zu erwirtschaften; 91 Prozent gehen von ersten Umsätzen in den nächsten fünf Jahren aus.

Forschung und Industrie arbeiten in Netzwerken eng zusammen

Der Forschungsstandort Sachsen ist im Bereich der Wasserstofftechnologien thematisch breit und qualitativ sehr hochwertig aufgestellt. Forschungseinrichtungen und Industrie sind untereinander seit Jahren eng vernetzt und verwirklichen gemeinsam sehr erfolgreich Projekte zur Technologieentwicklung. Diese bilden die gesamte Wasserstoffwertschöpfungskette (Herstellung, Speicherung, Transport, Nutzung/Anwendung) ab. Schwerpunkte bestehen insbesondere im Bereich der Brennstoffzellen in Chemnitz, der industriellen Wasserstoff-Nutzung um Leipzig, der Elektrolyse in Dresden und Görlitz und der Wasserstoff-Infrastrukturen in Zittau.

Wasserstoff-Netzwerke in Sachsen

ENERGY SAXONY ist ein wirtschaftsorientiertes Netzwerk, das darauf abzielt, die Wettbewerbsfähigkeit und die Exportstärke der Unternehmen der sächsischen Energiebranche auszubauen, die Leistungsfähigkeit der Forschung im Bereich Energie weiter zu stärken sowie das zukünftige Energiesystem mitzugestalten. Mitglieder des Clusters sind unter anderem im Bereich der Brennstoffzellentechnologie aktiv sowie im Segment Power-to-Gas. Ein Arbeitskreis befasst sich zudem mit der Nutzung von Wasserstoff in Industrie und Gewerbe.

Das mitteldeutsche Netzwerk HYPOS e. V., 2013 gegründet, bringt regionale Potenziale, Expertise und Erfahrung zueinander. Die Initiative koordiniert Industrieunternehmen aus den Bereichen Energiewirtschaft, Chemie oder Anlagenbau (u.a. Air Liquide, Dow, Linde, Siemens, TOTAL, ONTRAS und VNG) im Verbund mit kleinen und mittleren Unternehmen und Hochschulen sowie Forschungseinrichtungen. Das Netzwerk hat mittlerweile über 160 Mitglieder.

Anliegen von HYPOS ist es, die modellhafte Verbindung von Chemiestoffstromnetz und Erdgasnetz mit den elektrischen Netzen in Ostdeutschland zu schaffen, damit die Wirtschaftlichkeit von Grünem Wasserstoff und damit langfristig eine nachhaltige Energieversorgung erreicht wird.

HYPOS war zudem in der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung ins Leben gerufenen Förderinitiative »Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation« erfolgreich. Dabei hat es in den vergangenen zehn Jahren entlang der kompletten Wertschöpfungskette in über 30 Forschungsprojekten Innovationspotenziale entwickelt. Im Wissenstransfer zwischen den beteiligten Partnern hat HYPOS ein länderübergreifendes Netzwerk mit Schwerpunkt in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen etabliert.

HZwo ist die sächsische Kompetenzstelle rund um die Themen Brennstoffzellen und grüner Wasserstoff. Sie ermöglicht den beteiligten Akteuren frühzeitig einen Zugang zu künftigen Absatzmärkten und damit einen Technologievorsprung, um Sachsens Zukunft als Hochtechnologiestandort nachhaltig zu sichern.

Dem HZwo e. V., 2017 gegründet, gehören inzwischen über 150 Mitglieder an. Das Netzwerk sieht die hohe Systemkomplexität als hohe Einstiegsbarriere für KMU, und will mit dem Format HZwo TRANSFER diese Barriere durch gezielten Wissenstransfer herabsetzen. Mit Hzwo:FRAME fungiert der Verein zudem als Initiator von F&E-Projekten.

Zu den Leuchtturmprojekten des Vereins gehört der Transformations-Hub cH2ance, der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert wird. Er soll die Automobil- und Zulieferindustrie in Deutschland bei der Transformation in Richtung Wasserstoffmobilität unterstützen und dazu beitragen, Wettbewerbsverluste im Bereich der Verbrennungsmotoren zu vermeiden.

Im Projekt »Innovationscluster Wasserstoffland Sachsen« erarbeiten Unternehmen gemeinsam mit Universitäten und Forschungseinrichtungen neue Produkte und Verfahren unter Einsatz größtenteils vorhandener Fertigungsanlagen und bestehender Expertise. Der Cluster wird vom Verein HZwo e. V. getragen, welcher die Mitglieder im Themenfeld Brennstoffzellenfahrzeug fachlich und operativ betreut. Der Konsortialpartner Energy Saxony e. V. begleitet die Clustermitglieder im Themenfeld Grüner Wasserstoff.

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