Leistungsfähige Netzwerke aus Sachsen für den Mobilfunk der Zukunft
Ich freue mich, dass wir bis 2025 rund 70 Millionen Euro in die Erforschung dieser Zukunftstechnik investieren können. Das ist ein starkes Signal, das zeigt, welche Bedeutung wir 6G beimessen. Ich setze alles daran, dass Deutschland bei dieser Generation nicht nur die technologischen Grundlagen entwickelt, sondern dass unsere Unternehmen auch führend dabei sein werden, 6G zu nutzen und anzubieten.
(Bundesforschungsministerin Anja Karliczek)
Forschung für den Datentechnologie-Standard der Zukunft: »6G life«
Der künftige Mobilfunkstandard 6G ist von großer Bedeutung für die Digitalisierung. Um die Spitzenforschung für künftige Kommunikationsnetze voranzutreiben, beteiligt sich die TU Dresden an der ersten deutschen 6G-Forschungsinitiative: Die sächsische Exzellenzuniversität startet gemeinsam mit der TU München das Großprojekt »Digitale Transformation und Souveränität künftiger Kommunikationsnetze (6G-life)«. Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bis einschließlich 2025 mit insgesamt 70 Millionen Euro gefördert.
Die Anforderungen für 6G bringen technische Herausforderungen mit sich, die nur durch neue theoretische Ansätze zu bewältigen sind. Daher ist die Grundlagenforschung ein wichtiger Baustein des Hubs. Um die Nachhaltigkeit zu verbessern, wollen die Wissenschaftler unter anderem dafür sorgen, dass mehr Datenvolumen in der Zukunft nicht mehr automatisch den Energieverbrauch erhöht. Ziel des Projektes ist die Entwicklung innovativer Konzepte in den Bereichen skalierbare Netzwerkarchitekturen, neuartige Methoden für Kommunikationsnetzwerke, Software und adaptive Hardware. So soll 6G die Nutzung von digitalen Zwillingen und Hologrammen ermöglichen.
»6G-life« will zudem den Standort Deutschland stärken und dazu gezielt die Gründung neuer Unternehmen unterstützen. Aus dem Forschungsprojekt heraus sollen deshalb mindestens zehn Unternehmen neu entstehen, und zahlreiche bestehende Start-ups gefördert werden. Aufbauend auf den Forschungsergebnissen, wird sich der Hub in Folgeprojekten zudem gemeinsam mit Technologieunternehmen und Netzbetreibern in die weltweite Standardisierung von 6G einbringen.
»Hexa-X II« – TU Dresden beteiligt sich an europäischem 6G-Flagschiff-Projekt
Die Europäische Union setzt auch im neuen Forschungsrahmenprogramm ihre Forschungsinitiative im Bereich 6G fort. Das Flaggschiff-Projekt »Hexa X« des Gemeinsamen Unternehmens für Intelligente Netze und Dienste (SNS JU) führt dazu ein starkes Konsortium europäischer Partner zusammen – beteiligt sind auch die Exzellenzuniversität TU Dresden sowie das Dresdner Barkhausen Institut.
Das Projekt knüpft an das Horizon Europe-Projekt »Hexa X« an, das durch die Entwicklung der 6G-Vision und grundlegender Konzepte die Grundlage für das globale Kommunikationsnetz der 2030er Jahre gelegt hat. Die Gesamtprojektleitung liegt bei Nokia, die technische Leitung hat Ericsson. In dem im Vergleich zum Vorgängerprojekt »Hexa X« deutlich erweiterten Projektverbund wirken neben zahlreichen erstklassigen Forschungseinrichtungen auch Unternehmen wie Apple, Orange, Telefónica, Qualcomm, Sony, Vodafone, NXP, Nextworks und Siemens mit.
»Hexa X II« wird sich mit den Implementierungsaspekten der 6G-Plattform befassen, und dabei zunächst Anwendungsfälle, Dienste und Anforderungen definieren. Parallel dazu erfolgt der Entwurf der Plattform und des Systems, um weltweite Impulse für die 6G-Entwicklung zu geben. Das Projekt soll zugleich die technologische Kompetenz in kritischen Bereichen sicherstellen, um die strategische Autonomie der EU zu gewährleisten
5G Lab Germany an der TU Dresden entwickelt IoT-Schlüsseltechnologien
5G ist der Motor für die Industrie 4.0. Dresden hat hier eine Vorreiterrolle inne und bietet enorme Innovationskraft für konkrete IoT-Anwendungen.
(Prof. Dr. Frank Fitzek, Inhaber der Deutsche Telekom Professur für Kommunikationsnetze und Koordinator 5G Lab Germany)
Wissenschaftler und Unternehmer aus Sachsen treiben die Weiterentwicklung des Mobilfunks voran. Die Forscher am 1994 eingerichteten renommierten Vodafone-Stiftungslehrstuhl Mobile Nachrichtensysteme an der TU Dresden arbeiten unter der Leitung von Professor Dr. Gerhard Fettweis heute schon an Technologien, die für die kommenden Mobilfunk-Generationen wichtig sind. Die Wissenschaftler betreiben Grundlagenforschung mit dem Ziel, industrie-relevante Probleme im Zusammenhang mit drahtlosen Systemen der nächsten Generation zu lösen. Dabei setzt das Team auf eine enge Kooperation mit Unternehmen, und zugleich werden Absolventen ermutigt, Start-ups zu gründen.
Dieses neue Netz wird die Welt noch einmal so beeinflussen, wie die Smartphones von heute es bereits getan haben.
(Prof. Gerhard Fettweis, Inhaber des Vodafone-Stiftungslehrstuhls Mobile Nachrichtensysteme an der TU Dresden und Koordinator 5G Lab Germany, am 26.09.2017 anlässlich des IEEE 5G Summit in Dresden)
Zur Weiterentwicklung von 5G wurde an der TU Dresden das 5G Lab Germany gegründet. Die Expertenplattform gehört zu den weltweit führenden Forschungsinstituten für den Mobilfunk der Zukunft.
Im 5G Lab Germany arbeiten mehr als 20 Professoren aus verschiedenen Fachbereichen der Exzellenzuniversität TU Dresden mit mehr als 600 Mitarbeitern in einem interdisziplinären Team an Technologien für die fünfte Mobilfunk-Generation. Gemeinsam mit mehr als 50 Partnern aus der Industrie arbeiten sie unter anderem an Netzwerkarchitekturen, Funksystemen und Einsatzszenarien.